Pressemitteilung:
„Jetzt machen wir Druck!“ – Rund 150 Lehrkräfte und Unterstützende demonstrieren in Düsseldorf für faire Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen
Düsseldorf, 18.12.2025 – Rund 150 Lehrkräfte sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus ganz Nordrhein-Westfalen haben sich heute an einer Demonstration, Mahnwache und Kundgebung in Düsseldorf beteiligt. Anlass ist die ergebnislos beendete erste Verhandlungsrunde der Einkommensrunde 2025/26 im öffentlichen Dienst.
Zu der Aktion hatte der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) aufgerufen. Mit der Aktion „Jetzt schlägt’s 13!“ knüpften die Teilnehmenden bewusst an eine bundesweite Protestlinie an. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatte dem vlbs NRW hierfür freundlicherweise sein Aktionsbanner zur Verfügung gestellt. Das weithin sichtbare Motiv unterstrich eindrucksvoll die Entschlossenheit der Beschäftigten, den Druck in der Einkommensrunde 2025/26 weiter zu erhöhen.
Die Aktion begann mit einer „lauten Mittagspause“ vor dem Finanzministerium NRW, führte anschließend in einem Demonstrationszug zum Landtag und mündete am Nachmittag in eine Mahnwache und Kundgebung auf der Landtagswiese.
„Die Friedenspflicht ist vorbei – jetzt beginnt unsere Zeit“, erklärten Michaela Brune-Jäschke und Andreas Hilgenberg in ihren Redebeiträgen. „Wir fordern 7 Prozent mehr Einkommen, weil es notwendig ist – nicht aus Luxus, sondern weil unsere Schulen sonst kollabieren. Die Landesregierung weiß selbst, dass der Personalmangel die größte Gefahr für das die größte Gefahr für das Bildungssystem ist. Wir sagen: Wir sind die Lösung – aber nur mit fairen Bedingungen.“
Besonders deutlich kritisierten die Rednerinnen und Redner die anhaltende Ungleichbehandlung von Werkstattlehrkräften:
„Es ist ein Skandal, dass angestellte Werkstattlehrkräfte weiterhin in EG 9a festhängen. Mit EG 9a gewinnen wir keine Meister – wir verlieren sie.“ Gefordert wurden zudem die stufengleiche Höhergruppierung, die vollständige Umsetzung der Paralleltabelle sowie attraktive Arbeitsbedingungen, um neue Lehrkräfte und Seiteneinsteiger:innen zu gewinnen.
Unterstützung erhielt die Aktion auch aus der Landespolitik. Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW, erklärte:
„In Nordrhein-Westfalen fehlen weiterhin rund 8.000 Lehrkräfte. Besonders an den Berufskollegs arbeiten viele Kollegien längst am Limit. Wenn wir dringend benötigte neue Lehrkräfte gewinnen wollen, müssen die Einkommensverhandlungen 2025/26 endlich spürbare Verbesserungen bringen. Dazu gehört zwingend, die Ungleichbehandlung bei der Eingruppierung von angestellten und verbeamteten Werkstattlehrkräften zu beenden.“
Auch aus den Reihen der CDU-Landtagsfraktion kam Unterstützung: Jörg Blöming und Guido Görtz erklärten vor Ort, dass sie die Forderungen des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaften teilen und unterstützen. Die Anliegen der Lehrkräfte seien berechtigt und müssten in den anstehenden Verhandlungen ernsthaft berücksichtigt werden.
Ein weiteres zentrales Thema war die vollständige Übertragung der Tarifergebnisse auf verbeamtete Lehrkräfte und Versorgungsempfänger:innen. „Das ist kein Bonus, sondern eine Pflicht“, betonten Michaela Brune-Jäschke und Andreas Hilgenberg. Gerade Versorgungsempfänger:innen seien direkt betroffen und spielten mit ihrer Präsenz eine wichtige Rolle im gemeinsamen Protest.
Auch der Nachwuchs stand im Fokus der Forderungen. Gefordert wurden 200 Euro mehr im Monat für Auszubildende, Studierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten. „Wer junge Menschen im öffentlichen Dienst halten will, muss ihnen echte Perspektiven bieten – auch finanziell.“
Die heutige Aktion ist Teil einer bundesweiten Protestwelle mit zahlreichen Warnstreiks und Demonstrationen. Die Beteiligten machten deutlich, dass sie zu weiteren Aktionen bereit sind, sollte es in den kommenden Verhandlungsrunden keine spürbaren Fortschritte geben.
„Wir sind viele. Wir sind laut. Und wir sind bereit, weiter Druck zu machen – für faire Einkommen, für gute Arbeitsbedingungen und für die Zukunft unserer Schulen“, lautete das abschließende Fazit.
Kontakt für Rückfragen
Frank Hoppen – Pressesprecher vlbs NRW
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