Die Ankündigung des Ministerpräsidenten am 27.08.2020 über den Wegfall der Maskenpflicht im Unterricht löst auch in den Berufskollegs Unverständnis und Unsicherheit aus.
Es ist unbestritten, dass

  •  der Mund-Nasen-Schutz im Unterricht eine große Belastung darstellt, die die Kommunikation und soziale Interaktion im Unterrichtsgeschehen deutlich stört,
  • Präsenzunterricht nicht in allen Bildungsgängen durch das Lernen auf Distanz erfolgreich ergänzt werden kann
  • die Entwicklung des Infektionsgeschehens kaum vorhersehbar ist,
  • auch weiterhin der Gesundheitsschutz für alle Beteiligten im Schul- und Unterrichtsbetrieb eine wichtige Rolle spielt und
  • sich Lehrkräfte als Expertinnen und Experten für guten Unterricht auf die Expertise der Virologen verlassen können müssen.

Berufskollegs brauchen Planungssicherheit

Deswegen erwarten vlbs und vLw, dass

  • gravierende Änderungen in der Schulpolitik nicht über die Medien, sondern über realistische Vorgaben des Schulministeriums rechtzeitig und mit ausreichendem Vorlauf erfolgen,
  • die Schulträger in Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsbehörden bei einem größeren lokalen Infektionsgeschehen für die Berufskollegs punktuelle Maßnahmen (z. B. eine zeitlich begrenzte Maskenpflicht im Unterricht) ergreifen können und
  • insbesondere die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mit relevanten Vorerkrankungen geschützt werden.

Übergangszeit statt Schnellschüsse

vlbs und vLw fordern eine angemessene Übergangszeit von mindesten einer Woche über den
31.08.2020 hinaus, um die hoffentlich bald zu erwartenden Vorgaben des Schulministeriums im Interesse der Schülerschaft und Lehrkräfte planvoll umsetzen zu können.

Michael Suermann
vlbs – Landesvorsitzender

Hilmar von Zedlitz-Neukirch
vlw – Landesvorsitzender