Geänderter Entwurf des Zugangs zum Lehramt an Berufskollegs stärkt beruflichen Bezug in allen Fächern
Ein wichtiges Signal für die berufliche Bildung ist in dem nun vorliegenden Entwurf zur „Verordnung zur Änderung der Lehramtszugangsverordnung“ enthalten. Die Möglichkeit zum Studium zweier allgemeinbildender Fächer für das Berufskolleg bleibt erhalten. Damit wird auf eine starke Beschränkung der Studienfächer verzichtet, die mit dem verpflichtenden Studium einer beruflichen Fachrichtung einhergegangen wäre.
Der vlbs hat in seinen Stellungnahmen zu den beabsichtigten Änderungen nachdrücklich auf den Erhalt dieser Studienmöglichkeiten gedrängt.
Die Lehramtsausbildung in allgemeinbildenden Fächern bleibt BK-spezifisch!
Für Fächer wie beispielsweise Biologie, Chemie und Physik, Religion und Wirtschaftslehre/Politik, aber auch für Deutsch, Fremdsprachen und Sport hätte die verpflichtende Bindung an eine berufliche Fachrichtung dramatische Folgen bedeutet:
an vielen Hochschulen sind sie nicht ohne weiteres mit einer beruflichen Fachrichtung zu kombinieren bzw. fehlt das Angebot bestimmter allgemeinbildender Fächer für das Lehramt BK vollständig.
In der Folge hätte dies zu einem dramatischen Mangel an grundständig für das Berufskolleg ausgebildeten Lehrkräften in vielen Fächern geführt, die gemäß dem pädagogischen Leitziel des Berufskollegs auch dem Erwerb einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz und damit eines beruflichen Bezugs verpflichtet sind.
Damit kann die gemeinsame Initiative des Ausschuss Lehrerbildung im Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs (vlbs) und des Verbandes Katholischer Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Berufsbildenden Schulen (vkr) vor der letzten Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung des Landtags als Erfolg gewertet werden, mit der das BK als eigenständige Schulform mit grundständiger Lehramtsausbildung in allen Fächern den Entscheidungsträgern aktiv kommuniziert wurde.
Kirstin Bubke
Vorsitzende Ausschuss Lehrerbildung