Der Bezirksverband Köln hat es bereits vorgemacht und sie alle können es ebenso tun. Sie können ihren Missmut hinsichtlich der festgefahrenen Tarifrunde 2021 zum Ausdruck bringen. Hier finden sie die notwendigen Materialien für ihre Aktion im Bezirk, in den Kreis-, Stadt- oder Ortsverbänden oder in ihren Schulen. Schicken sie uns ihre Protestfotos auf info@vlbs.de!

5% auf eine Laufzeit von 12 Monaten ist eine Forderung der dbb-Tarifunion, die bei der aktuellen Inflationsrate nur eine berechtigte Mindestforderung sein kann!

Wie der Arbeitgeber mit solchen berechtigten Forderungen umzugehen droht, ist mehr als unanständig. Der Abschluss des TVÖD in 2020 sowie der Tarifabschluss in Hessen 2021 haben gezeigt, dass erhebliche Reallohnverluste der Beschäftigten im ÖD billigend in Kauf genommen wurden, um die Staatskassen zu sanieren. Rechnen wir die Ergebnisse des TVÖD und Hessens in jährliche Zuwächse um, so ergibt das in beiden Fällen um die 1,02% p.a.! Bei einer derzeitigen Inflationsrate von ca. 4% und mehr ergibt das einen jährlichen Kaufkraftverlust von ca. -3% p.a. oder über die immer länger werdenden Laufzeiten von 28 Monaten gerechnet einen Gesamtverlust von -7%. Und dies sind bereits realisierte Tarifabschlüsse! D.h. die Kaufkraft der Beschäftigten sinkt permanent und hat sich nach den 28 Monaten Laufzeit auf -7% kumuliert. Damit werden aus 4000 Euro netto  mal eben 3720 Euro netto!

Das lassen wir so mit uns nicht machen, denn …

… so geht man nicht mit Beschäftigten um, die während der gesamten Zeit der Corona-Pandemie mit erheblichen Risiken für Leib und Leben an Ort und Stelle in den Berufskollegs waren, um ihre Aufgaben unter schwierigsten Bedingungen zu erfüllen!

Strukturelle Verbesserungen sind prima, aber sie bezahlen nicht die Gasrechnung! Über strukturelle Verbesserungen sollte erst dann geredet werden, wenn der Inflationsausgleich garantiert ist!

Die Inflationsrate kennt im Übrigen keine Laufzeiten, sondern wird von statistischen Bundesamt jährlich ausgewiesen. Eine Rückkehr zu einer 12-monatigen Laufzeit ist daher unbedingt notwendig. Es könnte sonst der Eindruck entstehen, wir hätten es auf der Arbeitgeberseite mit Hütchenspielern und nicht mit fairen Verhandlungspartnern zu tun!

Ulrich Kirschbaum
vlbs-Redaktionsteam

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