Übergangslotsen für Berufskollegs:
Eine Chance für unser System –  oder eine weitere Belastung?

Der vlbs begrüßt grundsätzlich die Einführung von Lotsen im Übergangsbereich “Schule – Beruf”!

Die aus dem Ausbildungskonsens und der Euler Studie abgeleiteten Maßnahmen zur Dämpfung des Fachkräftemangels, sollen zur Einführung von sogenannten “Übergangslotsen” führen, die bei guter Ausgestaltung, vor allem die Praktika in der Berufsfachschule begleiten sollen.

Wichtig ist jedoch, dass diese Maßnahmen in der realen Praxis nicht zu einer weiteren organisatorischen Belastung von Kolleg:innen an den Berufskollegs führt, sondern diese wahrhaftig und spürbar entlastet!

Der vlbs fordert in diesem Kontext:

  • Keine zusätzliche Belastung von Kolleg:innen durch Verwaltungs- und Organisationsarbeit!

  • Eine zeitnahe, extern durchgeführte, wissenschaftliche Evaluation der getroffenen Maßnahmen auf Wirksamkeit und Effizienz!

  • Eine frühzeitige und transparente Kommunikation darüber, wie Übergangslotsen ausgesucht, qualifiziert, generiert und wo diese dann personaltechnisch verortet werden (MSB, MAGS, Kammern, freie Wirtschaft).

  • Fachpraktischen Unterricht an den Berufskollegs zu sichern, weiterzuentwickeln und auszubauen.

  • Kooperationen zwischen Berufskollegs und SEK I Schulen nicht nur regional, sondern landesweit durch das MSB zu initiieren, um Synergien zwischen den Schulformen zu nutzen und mit praxisnaher Berufsorientierung früher anzufangen.

Der vlbs bedauert, dass er weder bei der Änderung der Praktikumsphasen in der AV und BFS, noch bei der Ausgestaltung der Übergangslotsen durch das MSB beteiligt wurde. Der vlbs bietet hierzu weiterhin seine Expertise an, damit die Investition von 50 Mio.€ am Ende auch einen echten Mehrwert für Schüler:innen, Kolleg:innen und für den Wirtschaftsstandort NRW darstellen kann.

vlbs – wer den Fachkräftemangel dämpfen möchte, muss die Berufskollegs stärken!

Olaf Schmiemann
Vorsitzender Ausschuss Schul- und Bildungspolitik

Frank Hoppen
Mitglied des Vorstands