BW-Kultusministerium im Bildzeitungsmodus!

„Jeder darf mal über uns drüber!“ so unsere bbw-Autorin und Anonyma Stefanie Möllenfels in einer der letzten Ausgaben des bbw. Auseinandergesetzt hatte Sie sich dabei mit einem Artikel des Spiegel, der Lehrkräfte dazu aufruft, doch „endlich mal aus den Schützengräben zu kommen“, um was zu tun? Natürlich endlich mal zu arbeiten! Die Diskreditierung von Lehrkräften subtiler oder weniger subtiler Art hat eine stabile Tradition im deutschen Bildungsland und keiner ist sich zum Ranwanzen an den Boulevard zu schade.  Dank eines Exkanzlers wissen wir, dass „Lehrer faule Säcke“ sind und die Handwerkskammer gibt tolle Tipps per Megaplakaten an Schülerinnen und Schüler weiter: „Wenn Du nicht so werden willst wie Deine Lehrer“, dann kümmere Dich um eine berufliche Ausbildung. So lautete der Slogan einer Kampagne der Handwerkskammer.

Aber es geht noch unverfrorener und dümmer durch politische Mitspieler, von denen Lehrkräfte annehmen sollten, dass sie doch zum eigenen Team gehören. Das Kultusministerium in Baden-Württemberg, das Bundesland, welches sich selber gerne als „The Länd“ bezeichnet, also per „The“ international erfolgreich und per „Länd“ dennoch heimatverbunden und bodenständig, titelt auf einem Großplakat an Flughafen Stuttgart:

„Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? – Mach, was Dir Spaß macht und werde Lehrer*in!“.

Aktive Lehrkräfte werden dadurch bewusst in ihrer Tätigkeit diskreditiert! Respektloser kann ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer nicht behandeln!
Der angesprochenen Zielgruppe also zukünftige Lehrerinnen und Lehrer wird ganz deutlich klar gemacht, wenn wir euch erstmal „haben“, werden wir euch exakt genauso mies behandeln.

Gratulation liebe BW-Kultusministerin! Eine doppelt-dumm-Kampagne! Zweimal verloren!

Der vlbs fordert an dieser Stelle einen wertschätzenden, respektvollen Umgang mit allen Lehrkräften!

vlbs – weil die nächste Landtagswahl kommt bestimmt!

Ulrich Kirschbaum
vlbs Online-Redaktion