TVL-Einigung auf TVÖD-Niveau!
Gewerkschaften und Arbeitgeber haben einen Durchbruch im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder erzielt. Die Spitzen von Ver.di und Beamtenbund dbb einigten sich mit Verhandlungsführern der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf einen Abschluss.
„Wir haben heute nicht alles, aber wirklich viel erreicht“, erklärte Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des dbb, am 9. Dezember in Potsdam. „Die massiven Warnstreiks und Demonstrationen in den letzten Wochen haben entscheidend zu diesem Durchbruch beigetragen. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Länder den Tarifabschluss zeitgleich und systemgerecht auf die Landes- und Kommunalbeamten sowie auf die betroffenen Pensionäre übertragen.“ Für die Länder bedeutet der Abschluss Mehrkosten von 23,9 Milliarden Euro, teilte Dr. Andreas Dressel als Verhandlungsführer der Arbeitgeber mit, „ein insgesamt fairer und für die Länderhaushalte gerade noch machbarer Abschluss”. Der Tarifvertrag soll für 25 Monate bis zum 31. Oktober 2025 gelten.
Die mehr als eine Million Beschäftigten sollen steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro erhalten, einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend 5,5 Prozent mehr Geld. Dies entspricht dem Abschluss für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen im April.
Der vlbs hat unter dem Dach der dbb-Tarifunion durch zahlreiche Aktionen, Mahnwachen, Streiks und Demonstrationen aktiv an diesem Ergebnis mitgewirkt.
Das hat allen Kolleginnen und Kollegen neben der unterrichtlichen Verpflichtung sehr viel Kraft gekostet.
Am Ende hat sich Euer Einsatz gelohnt! Auch wenn lediglich die Mindestanforderungen für einen Inflationsausgleich erreicht wurden und der Reallohnverlust immer noch rot unterm Strich steht, so haben wir doch mit dem Abschluss des TVÖD gleichgezogen.
Natürlich werden wir auch weiter für unsere tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen kämpfen. U.a. müssen die “stufengleiche Höhergruppierung” sowie die “Paralleltabelle” dringend erreicht werden. Alles andere bliebe unanständig!
Der vlbs Landesvorstand bedankt sich ausdrücklich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben.
Michael Suermann
vlbs-Landesvorsitzender
Ergebnisse im Detail:
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Zum November 2024 werden die Tabellenentgelte um 200 Euro angehoben.
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Zum Februar 2025 erfolgt eine weitere Anhebung um 5,5 Prozent, insgesamt soll der Erhöhungsbetrag mindestens 340 Euro betragen.
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Zudem wird eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3000 Euro ausgezahlt:
1.800 Euro zu Beginn und von Januar bis Oktober 2024 jeweils 120 Euro in zehn Raten. Bei Teilzeitkräften wird die Prämie anteilig zum Beschäftigungsumfang gezahlt, dies gilt auch bei Teilzeit in der Elternzeit.
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„Beim Thema Eingruppierung von Lehrkräften besteht weiter dringender Handlungsbedarf. Darauf werden wir bei nächster Gelegenheit zurückkommen“, kündigte Silberbach an.
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Die vorläufigen Entgelttabellen können unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.dbb.de/arbeitnehmende/entgelttabellen.html