Pressemitteilung
vlbs NRW zu den Vorfällen am Karl-Schiller-Berufskolleg Dortmund: Schutz für Lehrkräfte und Schüler:innen verbindlich stärken – Berufskollegs im Landesprojekt „Gemeinsam gegen Gewalt“ zeitnah gleichberechtigt berücksichtigen
Dortmund/Düsseldorf, 27. Oktober 2025.
Der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen (vlbs NRW) ist betroffen über den heutigen Vorfall am Karl-Schiller-Berufskolleg in Dortmund. Nach übereinstimmenden Medienberichten kam es außerhalb des Schulgebäudes zu einer Auseinandersetzung unter mehreren Personen; dabei wurden Schüsse aus einer PTB-/Schreckschusswaffe abgegeben. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort, stellte eine Waffe sicher und fahndet nach einer flüchtigen Person. Nach bisherigem Stand ist unklar, ob es Verletzte gab; ob der Flüchtige Schüler des Berufskollegs ist, ist noch nicht sicher geklärt.
„Der Fall zeigt erneut, wie schnell Konflikte im Umfeld von Schulen eskalieren können und dass Prävention, klare Abläufe und Nachsorge alle Beteiligten betreffen: Lehrkräfte, Schüler:innen und Beschäftigte“, so Olaf Schmiemann, Landesvorsitzender des vlbs NRW.
Unsere Forderungen
- Verbindliche Gefährdungsbeurteilungen & Notfallroutinen
Schulweit geregelte Alarmierungs-, Kommunikations- und Evakuierungsprozesse (inkl. Lockdown-Szenarien) in enger Abstimmung mit Polizei, Schulträger und Schulaufsicht – regelmäßig geübt und dokumentiert, für Lehrkräfte und Lerngruppen.
- Krisen- und Nachsorgeketten für alle Betroffenen
Sofortige psychosoziale Unterstützung, strukturierte Nachsorge im Kollegium und niedrigschwellige Angebote für betroffene Schüler:innen (z. B. Krisenberatung, Klassen-Debriefings).
- #sicherimDienst und Präventionsschulungen flächendeckend an BKs
Regelmäßige Deeskalations-, Bedrohungs- und Notfalltrainings für Lehr- und Leitungsteams sowie altersangemessene Präventions-/Aufklärungsformate für Schüler:innen; schulformgerecht für die heterogenen, oft offenen Campus-Strukturen von Berufskollegs.
- Technik, Gebäude, Zutritt
Funktionssichere Alarmierungswege (inkl. stiller Alarm/Durchsagen), Besuchermanagement, sichere Lehrerstützpunkte und sensible Zonen; baulich-organisatorische Maßnahmen nach Stand der Technik.
- Transparente, landesweite Datenerfassung von Gewalt
Einführung eines anonymen, niedrigschwelligen Melde- und Monitoringsystems für Übergriffe gegen Lehrkräfte und Schüler:innen als Voraussetzung für gezielte Prävention, Ressourcensteuerung und Evaluation.
„Gemeinsam gegen Gewalt“: Berufskollegs mitdenken!
Das vom MSB und IM gestartete Projekt „Gemeinsam gegen Gewalt – miteinander. stark. sicher!“ ist ein wichtiger Schritt, den wir ausdrücklich begrüßen. Aus Sicht des vlbs NRW müssen Berufskollegs mit ihren besonderen Rahmenbedingungen jedoch früher und systematisch eingebunden werden – nicht nur als spätere Nutznießer einzelner Maßnahmen. Wir fordern einen verbindlichen Zeitplan, klare Zuständigkeiten, auskömmliche Ressourcen und die sofortige Entwicklung eines landesweiten Monitorings.
„Sicherheit ist Grundvoraussetzung für gute Bildung. Wir stehen bereit, unsere Expertise aus den Berufskollegs in die Weiterentwicklung des Landesprojekts einzubringen – zum Schutz von Lehrkräften und Schüler:innen“, so Olaf Schmiemann, Landesvorsitzender des vlbs NRW.
Kontakt für Rückfragen
Frank Hoppen – Pressesprecher vlbs NRW
📧 hoppen@vlbs.de · 📞 0152 – 541 123 54