Der vlbs-Stadtverband Münster besucht das Dyckerhoff-Zementwerk in Lengerich
Ein Dutzend Berufsschullehrkräfte aus Münster und dem Münsterland folgten der Einladung ihres Vorsitzenden des Berufsschullehrerverbandes vlbs, Jörn Brüggemann, und besichtigten in der vergangenen Woche das Dyckerhoff-Werk in Lengerich. Brüggemann hatte den Kontakt zu Friedel Snethkamp, ehemaliger Mitarbeiter in leitender Funktion, hergestellt.
Die Werksführung begann mit einer kurzen Sicherheitseinweisung, inklusive Ausstattung mit Westen und Schutzbrillen. Snethkamp begeisterte durch fachkundige und engagierte Erklärungen und ging auch auf kritische Fragen sehr klar und kompetent ein.
Zu Beginn erklärte er an einem Wandgemälde, das von Schulkindern unter Anleitung eines Künstlers produziert wurde und den Herstellungsprozess des Zementes darstellt, was die Gruppe erwartet. Die Lehrkräfte freuten sich besonders über die Ausbildungsquote von über 10% der Belegschaft und konnten dabei zusehen, wie die Betriebsfeuerwehr eine kleine Übung vorbereitete.
Die Besichtigung des stillgelegten Drehofens 7 war ebenso imposant wie die Inaugenscheinnahme der SKWs, die bei 50 Tonnen Eigengewicht noch 100 Tonnen Zuladung transportieren können. Das Erinnerungsfoto spricht Bände.
Die riesige Zementmühle und der Drehofen 8 mit seiner Tagesleistung von über 3.500 Tonnen Klinker am Tag bei einer Temperatur von 1.500 Grad hinterließen erstaunte Gesichter. Dass die verbrauchte Energie der 3000-kW-Motoren nicht unkommentiert blieb, ist wohl selbstverständlich. Bei aller kritischer Nachfrage ist den Besuchern aber auch klar geworden, dass Zement weiterhin gebraucht wird, insbesondere der Tiefbohrzement, mit dem Bohrungen bis zu einer Tiefe von 7000 Metern abgedichtet werden können. Ohne Zement könnten keine Windräder einen festen Stand haben.
Zum Abschluss der Besichtigung ging es zur Loseverladung (aus dem Silo in den LKW) und in die automatische Sackverpackung. Auch bei der etwas schwächelnden Bauindustrie wird das Zementwerk in Lengerich wohl noch über Jahre produzieren dürfen und müssen. Renaturierung und Kompensation durch Baumneuanpflanzungen über das erforderliche Maß hinaus können zur Befriedung der berechtigten Interessen aller Naturliebhaber beitragen.
Die Gruppe bedankte sich bei Friedel Snethkamp mit einem gemeinsamen Essen in gemütlicher Runde im „Alten Backhaus“ in Leeden. Alle waren sich einig: Dieser Nachmittag hat sich gelohnt!
Jörn Brüggemann
(vlbs SV Münster)


